Ryzen 7 1800X im Test: AMDs beeindruckendes Prozessor-Comeback (2024)

COMPUTER BILD Logo
  • Home
  • Tests

Test: AMDs erste Ryzen-CPU

Foto: AMD

Uhr

Florian Schmidt

Mit den brandneuen Prozessoren der „Ryzen“-Generation will AMD nach Jahren wieder in der Oberklasse mitmischen. Im Test musste das Topmodell Ryzen 7 1800X zeigen, wie viel Dampf unter seiner Haube steckt.

Testfazit

Testnote

3,0

befriedigend

AMD gelingt mit Ryzen das, woran wohl kaum mehr jemand geglaubt hatte: Man konkurriert in der Prozessor-Oberklasse nach Jahren wieder mit Intel. Das derzeitige Topmodell Ryzen 7 1800X bot im Test dank acht Rechenkernen und 16 Threads eine Leistung auf Augenhöhe zu Intels sündhaft teuren High-End-Chips. Besonders bei stark Mehrkern-optimierten Anwendungen lässt der Ryzen 7 die Muskeln spielen. Der Stromverbrauch bleibt in Relation zur Rechenleistung niedrig. Schade: Mit integrierter Grafikeinheit wäre eine noch bessere Platzierung drin gewesen.

Pro

  • Sehr hohe Rechenleistung bei Mehrkern-Anwendungen
  • Sehr hohes Arbeitstempo
  • Moderater Stromverbrauch

Kontra

  • Keine integrierte Grafikeinheit

Am heutigen 2. März schreibt AMD (Prozessor-)Geschichte: Mit dem offiziellen Startschuss der Ryzen-Generation beginnt ein neues Kapitel beim Chiphersteller. Die 2011 eingeführte und für Konkurrent Intel nie bedrohliche Mikroarchitektur „Bulldozer“ samt ihrer Optimierungen wie „Vishera“ (etwa in Form des verbreiteten FX-8370) weicht dem von Grund auf neu entwickelten Nachfolger. Die vormals als Zen bekannte Architektur trägt nun den Namen Ryzen. AMD schickte ein Test-Kit in einer schicken Holzkiste in die Redaktion. Darin enthalten war unter anderem das Topmodell Ryzen 7 1800X, das bei idealo aktuell für

559 Euro

zu haben ist. COMPUTER BILD klärt im Test, ob der Ryzen 7 1800X den Intel-Topmodellen gefährlich wird.

Ryzen 7 1800X: Technische Daten


Ryzen 7 1800X im Test: AMDs beeindruckendes Prozessor-Comeback (1)

Doch zunächst ein paar Details zu Ryzen. Äquivalent zu Intels i3-, i5- und i7-Familie veröffentlicht AMD Ryzen in drei Klassen: Ryzen 3, Ryzen 5, Ryzen 7 – letztere machen den Anfang. Bei den fünfstelligen Produktbezeichnungen steht die erste Ziffer für die Generation, die zweite für den Performance-Level, die dritte und vierte sind für bestimmte Eigenschaften reserviert. An Position 5 taucht gegebenenfalls ein Buchstabe auf – muss aber nicht. Ein X weist auf eine hohe Leistung hin, ein T auf einen geringen Stromverbrauch. Die Buchstaben H, U und M sind für Notebook-Chips gedacht. Folgerichtig handelt es sich beim Ryzen 7 1800X um einen Oberklasse-Chip. Er bietet acht physische Rechenkerne mit einem Basistakt von 3,6 Gigahertz und beackert bis zu 16 Threads gleichzeitig. Der Zwischenspeicher ist üppige 20 Megabyte groß. Per Turbomodus legt der 1800X auf einen einzelnen Kern noch mal 400 Megahertz drauf. Übertakter freuen sich über einen entsperrten Multiplikator für zusätzliche Leistungsreserven. Das Kraftpaket weist eine Verlustleistung von gerade mal 95 Watt auf, sagt AMD. Das wäre für einen nativen Octa-Core recht sparsam.

Ryzen 7 1800X im Test: AMDs beeindruckendes Prozessor-Comeback (2)

Mit Ryzen führt AMD neue Mainboards ein. Die verfügen nun über den sogenannten AM4-Sockel (Nachfolger des AM3+), sind mit dem aktuellen DDR4-Arbeitsspeicher kompatibel (offiziell bis 2.666 Megahertz) und arbeiten mit frischen Chipsätzen zusammen, etwa den X370 und B350. Der Einsteiger-Chipsatz A320 bietet im Gegensatz zu den beiden zuvor genannten keine Übertaktungsfunktionen. Für die folgenden Testergebnisse stand COMPUTER BILD das Oberklasse-Mainboard

MSI X370 XPower Gaming Titanium

(Kostenpunkt: 299 Euro) zur Verfügung.

Ryzen 7 1800X im Test: So schnell ist er wirklich


Ryzen 7 1800X im Test: AMDs beeindruckendes Prozessor-Comeback (3)

AMD trommelte schon vor Monaten für seine Ryzen-Chips und veröffentlichte damals einen Tempovergleich mit dem 1.100 Euro teuren

Intel Core i7-6900K

. In einem speziellen Benchmark war man etwas schneller, schenkte man AMD Glauben. Die Erwartungen an Ryzen waren entsprechend hoch, jetzt gibt es Klarheit: Im Vergleich zum beliebten FX-8370 der vorigen AMD-Generation erhöht sich das Arbeitstempo um 27 Prozent spürbar. Damit zieht der Ryzen 7 1800X in diesem Messpunkt beinah mit dem

Intel Core i7-7700K

(Testnote: 1,83) gleich. In Sachen Videobearbeitung erzielt der Neue sogar fast die dreifache Leistung im Vergleich zum alten FX-Chip und setzt sich zudem deutlich vom Intels Kaby-Lake-Prozessor 7700K ab. Richtig Fahrt nimmt der Ryzen 7 1800X auf, wenn es um stark parallelisierte Aufgaben geht (grüner Balken), darunter fallen etwa CAD-Anwendungen. In diesem Messpunkt setzt AMDs Achtkerner den neuen Bestwert und weist sogar den sündhaft teuren Intel Core i7-6950X (Testnote: 1,83) mit zehn Rechenkernen in seine Schranken. Der Grund hierfür ist wohl der etwas höhere Basistakt des Ryzen-Prozessors. Dass es im Gesamtergebnis nicht für Platz 1 in der CPU-Bestenliste reicht, liegt unter anderem an der fehlenden integrierten Grafikeinheit.

XFR – das Kürzel für Extra-Tempo

Unter dem Begriff XFR (eXtended Frequency Range) etabliert AMD einen Teil der SenseMi-Technologie, die in Abhängigkeit der Leistungsaufnahme und Auslastung für mehr Tempo sorgen soll. So takten alle Kerne des Ryzen 7 1800X standardmäßig mit bis zu 3,6 Gigahertz (GHz), dank XFR liegen auf allen Kernen bis zu 3,7 GHz an. Ein Rechenkern rennt im Turbomodus mit 4 GHz und dank XFR sogar mit 4,1 GHz. In den Strommessungen spiegelte sich das wie folgt wider: Unter Volllast genehmigte sich der 1800X 334 Watt und liegt damit auf Augenhöhe mit dem i7-7700K (333 Watt). Der minimal mögliche Stromverbrauch im Desktop-Betrieb lag bei 61 Watt, Intels Kaby-Lake-Prozessor kam nur auf 30 Watt. Im Vergleich zum i7-6950X, der wie der Ryzen 7 1800X ohne integrierte Grafikeinheit daherkommt und für diese Messung deshalb ebenfalls mit einer Grafikkarte betrieben wurde, verbrauchte 65 Watt. Der erhöhte Stromverbrauch ist bei beiden CPUs der dedizierten Grafikkarte geschuldet.

Ryzen 7 1800X im Test: AMDs beeindruckendes Prozessor-Comeback (4)

Alle getesteten Prozessoren im Detail

Foto: ecrow - Fotolia.com, AMD

Weitere Ryzen-7-CPUs und ein Ausblick

Parallel zum Start des Ryzen 7 1800X (seit 2. März 2017 erhältlich) entlässt AMD die günstigeren Modelle 1700X und 1700 in den Markt. Beide sind native Octa-Core-Prozessoren, die bis zu 16 Threads gleichzeitig berechnen und mit im Vergleich zum Topmodell geringeren Taktraten daherkommen. AMD stellt sie gegen Intels i7-6900K und i7-6800K – in Kürze liefert COMPUTER BILD Testergebnisse zum 1700X und 1700. Ferner ließ AMD in einem Presse-Briefing durchsickern, dass nach dem Ryzen-7-Debüt Modelle der Ryzen-5-Familie geplant sind. Dabei handelt es sich vermutlich um Vierkern- und Sechskern-Prozessoren, die im zweiten Quartal 2017 erscheinen. Des Weiteren sind Ryzen-3-CPUs für den Einsteigermarkt sowie Prozessoren samt integrierter Grafikeinheit (sogenannte APUs) im Gespräch. Die gute Nachricht: Alle kommenden Ryzen-Chips passen in AM4-Mainboards – das spart Kosten beim späteren Aufrüsten.

» Zum idealo-Preisvergleich: AMD Ryzen 7 1800X günstig kaufen
» Zum idealo-Preisvergleich: AMD Ryzen 7 1700X günstig kaufen
» Zum idealo-Preisvergleich: AMD Ryzen 7 1700 günstig kaufen
Mit Gutscheinen sparen
  • Saturn Gutscheine
  • Galaxus Gutscheine
  • ebay Gutscheine
  • Cyberport Gutscheine
  • LIDL Gutscheine
Mit Gutscheinen sparen
  • Memory PC Gutscheine
  • Euronics Gutscheine
  • BAUR Gutscheine
  • toom Gutscheine
  • Aliexpress Gutscheine
Bestenlisten
  • Saug-Wisch-Roboter im Test
  • Multifunktionsdrucker im Test
  • Mähroboter im Test
  • Laptops im Test
  • WLAN-Verstärker im Test
Partnerdeals & Vergleiche
  • Browsergames Vergleich
  • Tagesgeld Vergleich
  • Kreditkarten Vergleich
  • Balkonkraftwerke

Folgen

RSS-Icon
COMPUTER BILD Logo
Ryzen 7 1800X im Test: AMDs beeindruckendes Prozessor-Comeback (2024)
Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Msgr. Benton Quitzon

Last Updated:

Views: 5670

Rating: 4.2 / 5 (63 voted)

Reviews: 86% of readers found this page helpful

Author information

Name: Msgr. Benton Quitzon

Birthday: 2001-08-13

Address: 96487 Kris Cliff, Teresiafurt, WI 95201

Phone: +9418513585781

Job: Senior Designer

Hobby: Calligraphy, Rowing, Vacation, Geocaching, Web surfing, Electronics, Electronics

Introduction: My name is Msgr. Benton Quitzon, I am a comfortable, charming, thankful, happy, adventurous, handsome, precious person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.