Intel-Power zum halben Preis: AMDs Super-CPU im Test (2024)

Phönix aus der Asche

|Von:Rian Voß

Intel-Power zum halben Preis: AMDs Super-CPU im Test (1)

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Im Test liefert sich die Highend-CPU AMD Ryzen 7 1800X ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Core i7-6900K. Trotz der knappen Leistungsniederlage gegen Intel gibt es für professionelle Nutzer eigentlich nur eine Wahl – denn AMDs Prozessor ist rund 500 Euro günstiger.

Vorteile

Hohe Effizienz

Enorme Leistung für den Preis

Ein neuer Anfang

AMD hatte sich bei der Ankündigung der Zen-Mikroarchitektur ein Ziel gesteckt: Endlich wieder konkurrenzfähig sein. Das war einerseits ein hehres Ziel gegenüber dem marktdominanten Konkurrenten Intel, andererseits das nüchterne Eingeständnis, dass die letzte Prozessorfamilie (Bulldozer und folgende) keine Chance gegen Intels Core-Serie hatte.

Die aktuellen Ryzen-CPUs ("Summit Ridge"), die mit leichter Verspätung im Februar auf dem Tech Day das Blitzlicht der Pressewelt erblickt haben, sind das Ergebnis. Und AMD hat nicht zu viel versprochen. Im Gegenteil: Das Flaggschiff R7 1800X ist nicht nur konkurrenzfähig, es bootet die Konkurrenz komplett aus.

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Das "Zen" im Ryzen

Es hat sich viel unter dem Heatspreader getan. AMD verabschiedet sich vom Pauschalcache, den sich alle Module auf dem Die teilen, und spendiert jedem Kern dedizierten L1-/L2-Cache sowie einem Cluster aus vier Kernen jeweils 8 MByte L3-Cache. Zwei solcher Cluster befinden sich im 1800X, also insgesamt 16 MByte – vier weniger als der 6900K. Per Simultaneous Multithreading (SMT) kann der Octacore bis zu 16 Threads jonglieren. SMT fehlte der vergangenen CPU-Generation, stattdessen hatte AMD selbst im Midrange-Segment auf viele physische Kerne gesetzt.

Schlechte Single-Core-Performance war eine Schwäche der alten CPUs. Zen soll das richten. Smarte Instruktionsvorhersagen – AMD bezeichnet es als "neurales Netzwerk auf jedem Chip" – und eine Umgehung von L2- und L3-Cache für Mikro-Operationen sollen die Anweisungen pro Takt steigern.

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Es war knapp

Der R7 1800X bietet einen Basistakt von 3,6 GHz und einen Boost-Takt von 4,0 GHz. Zusätzlich kann jeweils ein Kern den Extended Frequency Range (XFR) aktivieren und noch mal bis zu 50 MHz drauflegen. CPUs mit dem X-Suffix verdoppeln diesen Bonus auf 100 MHz und bieten allgemein höhere Taktraten als die Nicht-X-Varianten.

Wie eingangs erwähnt, schlägt sich der R7 1800X sehr gut gegen den Core i7-6900K. Die größten Abstriche macht AMDs CPU in der Test-Suite PCMark 8 mit 139 Punkten Unterschied. Sowohl in der Monte-Carlo-Simulation, PovRay als auch Cinebench R15 (Multicore) sind sie nahezu gleichauf. Beim Ver- und Entschlüsseln liegt der 1800X dafür klar vorne. Insgesamt bietet er eine vergleichbare Leistung zum i7-6900K, kostet rund 500 Euro weniger und drückt die thermale Verlustleistung von 140 Watt auf 95 Watt TDP.

hmarks im Vergleich

PCMark 8 Creative ScoreExcel 2010 Monte-Carlo-SimulationCinebench R15Truecrypt (AES-Serpent-Twofish)HandbrakePovRay

AMD Ryzen 7 1800X

AMD Ryzen 7 1800X

3931 Punkte

2,5 Sekunden

1618 Punkte

572 MByte/s

119 fps

3396,8 Pixel/s

Intel Core i7-6900K

Intel Core i7-6900K

4070 Punkte

2,4 Sekunden

1654 Punkte

541 MByte/s

127,3 fps

3354 Pixel/s

Universelle Plattform

Alle Ryzen-Chips kommen mit einem freigeschalteten Multiplikator. Ob Sie die CPU problemfrei übertakten können, hängt am Mainboard-Chipsatz: X370, X300 und B350 sind hier uneingeschränkt, A320, A300 und B300 geben den Takt vor. Alle Chipsätze unterstützen DDR4-Arbeitsspeicher bis 2.666 MHz – allerdings nur im Dual Channel. Quad-Channel-RAM bleibt Intels X99-Plattform vorbehalten und kann dort vereinzelt zu schnelleren Resultaten führen.

Ein Vorteil der AM4-Plattform: Alle aktuellen Ryzen-Chips, also die Summit Ridges sowie die zukünftigen Raven-Ridge-APUs mit integrierter Grafikeinheit, sollen in den General-Sockel 1331 passen. Diesen will AMD bis 2020 unterstützen. Sie müssen sich also kein neues Mainboard kaufen, weil Sie beispielsweise von einer Midrange- auf eine Highend-CPU upgraden möchten. Welche AM4-Mainboards es derzeit gibt, erfahren Sie in unserer Kaufberatung.

im Test

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    Deutlich günstiger, aber auch wesentlich schwächer: Der i7-6800K ist ein Hexacore für rund 435 Euro. Der Prozessor taktet 200 MHz niedriger als der 1800X. Im Durchschnitt erreicht der i7-6800K 77 Prozent der 1800X-Leistung.

    Unter den Mainstream-CPUs ist derzeit Intels Kaby Lake König. Der hochfrequente i7-7700K kostet rund 360 Euro, bietet einen Boost-Takt von 4,5 GHz und schafft in den Benchmarks durchschnittlich 69 Prozent der 1800X-Leistung.

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    Über den Autor

    Der studierte Informatiker Rian Voß hat in der CHIP-Redaktion seit 2013 stets die aktuellen Entwicklungen bei PC-Hardware im Blick und schreibt über alles, was hübsche Bilder auf den Monitor zaubert. Seine andere Passion ist die Haushaltselektronik: Vom simplen Wasserkocher bis zum ausgebufften Saugroboter testet er sämtliche Alltagshelfer. Seine Freizeit verbringt er mit Freunden in allerlei analogen und digitalen Spielen oder vor einem grell leuchtenden Texteditor.

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